Qigong Wissen

Die vier Regulationsübungen des gesundheitsschützenden Qigong 

Der Kurs erlaubt den Einblick in die Wirkungsweise eines jahrtausendealten Geheimwissens. Die Kursteilnehmer lernen ein Konzept der Gesunderhaltung kennen: Die Kultivierung unserer drei Schätze.
Die vier Regulationsübungen verbessern die Verbindung unserer drei Energiezentren und lassen diese in Harmonie zusammenarbeiten. Die Förderung und Steigerung der Lebenskraft (Körperkraft), der Lebensenergie und der geistigen Schaffenskraft stehen im Mittelpunkt dieser Übungsreihe.
Wir alle haben täglich eine Flut von Informationen zu bewältigen und müssen unter zeitlichem Druck permanent Entscheidungen treffen, nach Möglichkeit alles gleichzeitig. Die Kursteilnehmer lernen wie anstehenden Aufgaben gemeistert werden, ohne Kraft zu verlieren, gesund zu bleiben und zufrieden zu sein.

Die im Kreuzbein eingelagerte Essenz, Jing (精), speist als Energiereservoir die materiellen und immateriellen Lebensfunktionen des menschlichen Organismus. Jing hat maßgeblichen Anteil an Wachstum und Erhaltung der Gewebestrukturen im Körper, d.h. Jing kann sich verdichten zur materiellen Gestalt; oder aber es verwandelt sich in das noch ‚feinstofflichere‘ hochenergetische Qi und dient auf diese Weise der Energiezufuhr und den Arbeitsroutinen im Körper.

Die unsichtbaren Ströme des Qi (炁) durchziehen den Körper und sorgen für einen kontinuierlichen Transfer von Energie in alle Körperregionen hinein und hinaus. Das im Leibesinneren zirkulierende Qi kann – beispielsweise durch die Übungen des Nei Gong, des Qi Gong– von außen her durch kosmisches Qi angereichert werden. Dies geschieht durch die bekannten Akupunkturpunkte auf der Körperoberfläche. Daneben wird sogenanntes „verbrauchtes“ Qi durch andere Punkte nach außen abgeleitet.

In den Hauptorganen des Körpers wohnen die Shen-Lebensgeister (神). Sie kontrollieren und befördern die physiologisch-energetischen Abläufe innerhalb der Organe und der ihnen zugeordneten Gewebe. Agieren sie in Harmonie miteinander, dann geht es dem Menschen gut, bzw. er schlägt den Weg der Gesundung ein. So lässt sich der Organismus auch als Lebensgemeinschaft der Shen betrachten.

Wenn wir im Stress sind, Schmerzen oder Sorgen haben, staut sich das Qi. Wenn wir gut drauf sind, optimistisch und voller Tatendrang, dann haben wir das Gefühl es klappt alles wie von selbst. „Alles ist im Fluss oder es läuft“. Dann fließt unser Qi ungehindert.

Fan Teng Gong

Neben dem Guolin Qigong ist das Fan Teng Gong die zweite wichtige Qigong Methode, die bei Krebs und anderen schweren Krankheiten eingesetzt wird. Wie Christel Proksch, die das Fan Teng Gong nach Deutschland brachte, sagte ist das Fan Teng Gong ein „uraltes daoistisches Qigong“, das lange geheimgehalten worden ist. Erst 1987 wurde es von Meister Lu Xue Zhe veröffentlicht und wurde schnell in China berühmt, da es Meister Lu gelang dadurch einen General von Krebs zu heilen. Anders als das Guolin Qigong gehört es zum Stillen Qigong und wird auch der Inneren Alchemie zugeordnet. Es ist eine Art Stehmeditation, bei der bestimmte Qi-Zentren mit den Händen bestrahlt werden. Wichtige Wirkmechanismen mit heilender Wirkung sind Reinigung sowie das Durchlässigmachen und Harmonisieren der Leberfunktionsenergie, der in der TCM ein großer Anteil bei der Entstehung von Krebs und anderen schweren Krankheiten beigemessen wird. Zudem wird während des Übens die Körpertemperatur erhöht fast ähnlich wie in der Hypothermie, wodurch vermutlich Krebszellen verstärkt absterben. Das Fan Teng Gong ist ein Übungssystem bestehend aus Elementarübungen zur Reinigung und Energieaufnahme sowie 10 Hauptübungen, die jeweils einzeln über einen längeren Zeitraum praktiziert werden. Während in den ersten Hauptübungen der Schwerpunkt auf dem Üben mit der Leberfunktionsenergie liegt, wird in den weiteren Übungen der kleine Energiekreislauf einbezogen und aktiviert. Die letzten Hauptübungen sind schließlich höhere Übungen, die der Inneren Alchemie zuzuordnen sind.

Ich habe das Fan Teng Gong seit Anfang der 1990er Jahre bei Christel Proksch gelernt und Mitte der 1990er Jahre auch bei Guo Bingsen, für den ich damals die ersten Kurse in Hamburg organisiert habe. Beide haben das Fan Teng Gong bei dem gleichen Meister Lu gelernt, haben es aber sehr unterschiedlich praktiziert und unterrichtet. Dadurch habe ich verstanden, dass die Qigong-Praxis etwas sehr Persönliches ist und das eigene Praktizieren das Wichtigste ist. Nur so kann man ein Gefühl für die Wirkung der Übungen entwickeln und die Übungen von innen heraus verstehen. Mit der Zeit erschloss sich mir auch die Bedeutung der Sondermeridiane im Fan Teng Gong, die wesentlich sind für die intensive energetische Wirkung des Fan Teng Gong. Entscheidend dabei ist die richtige Körperhaltung und der korrekte Stand. Als ich später die Spiraldynamik zum Aufbau des Standes integrierte, konnte ich an mir selbst und meinen Teilnehmenden beobachten, dass das Stehen weniger anstrengend war und gleichzeitig schonender für die Gelenke. Außerdem wurde auch die energetische Wirkung stärker, da die Spiraldynamik einen direkten Bezug zu den Sondermeridianen hat.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Fan Teng Gong ein sehr tiefgreifendes Übungssystem ist, das man sein ganzes Leben lang praktizieren kann, ohne dass es langweilig wird. Im Gegenteil, beim Praktizieren entdeckt und versteht man immer wieder neue Aspekte und kann sich so immer weiter entwickeln, in immer neue Tiefen vordringen.